Historisches
Programm des ersten Konzerts 1946
Programm des ersten Konzerts 1946
Programm des ersten Konzerts 1946
Programm des ersten Konzerts 1946
Der Münchner Akkordeon-Club Brückl wurde 1945 von Ludwig Brückl unter erschwerten Bedingungen der Nachkriegszeit gegründet. Maria Brückl erzählt vom Winter 1945/46: „Damit wir den Raum heizen konnten, da musste jeder ein Stück Kohle mitbringen. Und das Schlimme war, wir durften nur bis halb 9 proben, weil um 9 mussten alle zu Hause sein. Es war ja Sperrstunde.“ In das sogenannte „Akkordeon-Mädel-Orchester“ wurden anfangs nur Spielerinnen aufgenommen. Fast 40 Jahre lang leitete Ludwig Brückl das erste Orchester und Maria Brückl das Jugendorchester. Mit dem Tod von Ludwig Brückl 1982 übernahm Maria Brückl alle Orchester. Durch die Vielzahl der von ihm bearbeiteten Stücke lebt Ludwig Brückl im Akkordeon-Club weiter.
Die Musikpädagogin und Akkordeonlehrerin Anna-Luise Gutstein kam 1986 in das Orchester, zunächst als Spielerin, später 1989 übernahm sie als Dirigentin das Orchester II.
Max Spenger „Maxi“, ursprünglich ein Schüler von Maria Brückl, ist seit 1994 wieder im Club dabei. Als Berufsmusiker der Münchner-Philharmoniker (inzwischen im Ruhestand) ist er von Anfang an eine wahre Bereicherung für das Orchester. Auch bearbeitet er zahlreiche Stücke für das Orchester und leitet nun das Orchester I und III.
Ludwig Brückl (1901 - 1982)
begann seine musikalische Ausbildung mit acht Jahren, und studierte an der Akademie der Tonkunst in München. Er studierte Violine, Klavier, Kammermusik, Klarinette, Saxophon und Akkordeon. Er spielte in Konzertcafés, Restaurants und Varietés, und begleitete sogar Stummfilme in Kinos. Als Musiker und Kapellmeister war er bald in ganz Deutschland und in der Schweiz bekannt, z.B. leitete er verschiedene Kurorchester. Ab 1931 wurde er als Musiklehrer und Musiker wieder in München sesshaft und spielte unter anderem im Rundfunk als Saxophonist in Josef Preisslers „Musette-Quintett“ und trat in verschiedensten Konzerten als Akkordeonsolist auf. Ludwig Brückl war außerdem Mitbegründer des Deutschen Harmonikaverbandes und zeitweise dort Bezirksvorstand. Er bekam zahlreiche Auszeichnungen verliehen, z.B. Plakette in Gold des Deutschen Akkordeonlehrerverbandes.
Maria Brückl, geborene Liebhart, (1924-2019)
übte als Kind anfangs heimlich Akkordeon, da ihr Vater dagegen war. Erst später war er einsichtig, und sie durfte mit 12 Jahren Unterricht bei Musikdirektor Hans Lang nehmen, sowie 4 Jahre bei Josef Preissler. Sie war bereits als Gründungsmitglied seit 1945 im Akkordeon-Club als Konzertmeisterin und Solistin und leitete das Jugendorchester. Sie unterrichtete auch Akkordeon bei Ludwig Brückl und trat mit ihm als Duo im Rundfunk auf. Mit ihm verband sie nicht nur die Musik, sondern auch das Band der Ehe. Nach seinem Tod übernahm sie die Leitung aller Orchester. "Mein Mann hat gesagt: Wenn ich nimmer bin, musst du das Konzert halten, da kannst du zeigen, was du kannst." Zu „Marielle“ hatten wir alle eine besondere Verbindung. Sie schaffte die Gratwanderung, streng aber dennoch liebevoll Musikalität zu vermitteln. Sie war in unserer „Orchesterfamilie“ das Familienoberhaupt. Sie sagte einmal: „Das sind alles meine Kinder.“ Sie strickte sogar für alle Orchestermitglieder warme Socken, damit sie bei den Proben nicht so frieren müssen. Maria Brückl erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen: unter anderem wurde ihr 2002 die Medaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland von Bundespräsident Johannes Rau verliehen.